Kein Einzelfall: Ein Handwerksbetrieb macht trotz voller Auftragsbücher keine Gewinne. In einer solchen Situation stellen wir als erstes die aktuellen Stundensatzkalkulationen auf den Prüfstand. Denn diese geben Aufschluss darüber, was eine Arbeitsstunde den Arbeitgeber tatsächlich kostet und was sie für die Weiterführung des Unternehmens einbringen muss. So können wir mögliche Fehlkalkulationen sicher identifizieren, Stundensätze neu berechnen und eine solide Grundlage für ertragreiche Kalkulationen schaffen.
Die Stundensatzkalkulation erfordert einen Blick aufs große Ganze
Um den Stundensatz oder die Stundensätze realistisch zu berechnen, müssen zunächst sämtliche Betriebskosten ermittelt werden – inklusive zum Beispiel saisonal bedingter Kosten- und Umsatz-Schwankungen. Daher ist es ratsam, hierfür die durchschnittlichen Zahlen eines längeren Zeitraums wie beispielsweise eines Geschäftsjahres zu Grunde zu legen. Existenzgründer müssen hier mit Planzahlen arbeiten, da noch keine konkreten Daten aus der Vergangenheit vorliegen.
In der Stundensatzkalkulation müssen auch alle Kosten enthalten sein, die Sie als Unternehmer Ihren Kunden nicht gesondert in Rechnung stellen können wie die Kosten für Steuern, Strom, Miete, IT, Telekommunikation, Versicherungen oder Werbung. Die Kosten hierfür können natürlich von Gewerbe zu Gewerbe sehr unterschiedlich hoch ausfallen. Zudem sollten Sie bei der Kalkulation Ihrer Stundensätze einen gewissen Puffer für mögliche Preis- und Lohnsteigerungen einplanen.
Der zentrale Faktor für die Kalkulation der Stundensätze sind allerdings die Personalkosten. Insbesondere auch das Personal, das nicht direkt für Kunden arbeitet und auf den ersten Blick keinen Umsatz erwirtschaftet wie zum Beispiel eine Fachkraft für die Lohn- und Finanzbuchhaltung. Hinzu kommen Kosten für externe Dienstleister, die Sie dauerhaft oder gelegentlich beauftragen.